Starke Führung durch Vertrauen – Was Manager brauchen

Wel­che Eigen­schaf­ten benö­tigt eine Füh­rungs­kraft, um erfolg­reich zu sein? Unter­su­chun­gen wie die von M. Kohut und J. Nef­fin­ger* offen­ba­ren wich­tige Erkennt­nisse über starke Füh­rung. Die zen­trale Fähig­keit ist nicht das Her­aus­stel­len von Kom­pe­tenz und Stärke, ja unter bestimm­ten Umstän­den kön­nen inkom­pe­tent erschei­nende Mana­ger gar erfolg­rei­cher sein. 

Wie kann das sein? 

Schlüsselkompetenzen für Manager

Ein beson­de­rer Ein­fluss­fak­tor ist das Aus­maß an Wärme und Ein­füh­lungs­ver­mö­gen, das an den Tag gelegt wird. Kurz: Inkom­pe­tenz, gepaart mit Wärme, ruft Mit­leid her­vor – und als Reak­tion zei­gen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter ent­we­der Hilfs­be­reit­schaft oder im ungüns­ti­gen Falle Nicht-Beach­tung, aber eben kein aktiv destruk­ti­ves Verhalten. 

Ganz anders bei kom­pe­tent, aber kalt wir­ken­den Chefs. Diese Hal­tung ruft meis­tens Neid her­vor, der im bes­ten Fall Respekt ein­flösst, oft aber Ableh­nung aus­löst. Der Repekt beruht hier eben nicht auf Aner­ken­nung, son­dern auf Angst. 

Dem­nach ist für starke Füh­rung nicht in ers­ter Linie ent­schei­dend, ob eine Füh­rungs­kraft als durch­set­zungs­stark betrach­tet wird, son­dern ob sie Ver­trauen auf­bauen kann. Ohne Ver­trauen bleibt die Gefolg­schaft ober­fläch­lich. Die eige­nen Inter­es­sen wer­den zum Selbst­schutz vor die Inter­es­sen der Firma gestellt, eine Iden­ti­fi­ka­tion fin­det nicht statt.

* abge­druckt in: Har­vard Busi­ness Mana­ger 9/2013, S. 20–30